Immer wieder gibt es im Leben junger Menschen Probleme, die dazu führen, dass sie der Schule fernbleiben. Hinter schulverweigerndem Verhalten verbergen sich sehr unterschiedliche Gründe. Wir verstehen dieses Verhalten als Hilferuf. Denn im Grunde gehen junge Menschen gern in der Schule.
Schulverweigerung ist kein seltenes Phänomen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend nimmt an, dass von rund 12 Millionen SchülerInnen etwa 10 Prozent den Schulbesuch über mehrere Wochen verweigern, teilweise sogar monatelang. Schulverweigerung tritt nicht nur im Grundschulalter auf, sie ist auch in weiterführenden Schulen ein häufiges Problem.
Bei Schulangst wird das Fernbleiben durch bedrohliche, angstauslösende Situationen in der Schule ausgelöst. Es ist eine ganz reale Angst, etwa vor Leistungsversagen im Rahmen einer Legasthenie oder Dyskalkulie. Auch Mobbing oder Ausschluss aus der Peergroup können zu Ängsten und Schulvermeidung führen. Typischerweise zeigen die jungen Menschen häufig somatische Beschwerden – diese beruhen aber auf seelischen Konflikten und nicht auf Erkrankungen.
Einer Schulphobie im Kindesalter liegt fast immer eine Trennungsangst zugrunde. Die wichtigsten Merkmale dieser Störung sind Rückzug aus Entwicklungsaufgaben wie Schule und Freizeit sowie begleitende körperliche Symptome wie Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen. Deutliche Anzeichen sind auch Rückzugs-Tendenzen mit Vermeidungsverhalten, etwa Schlafen im Bett der Mutter, Fläschchen oder Einnässen. Bei einer Schulphobie besteht meist eine enge Bindung des Kindes an die Mutter. Oft ist das Beziehungsdreieck zwischen Mutter, Vater und Kind ungleich oder sogar gescheitert.
Im Gegensatz zu den bisher genannten Störungen Schulangst und Schulphobie hat Schulschwänzen primär nichts mit Angst zu tun. Hier handelt es sich vielmehr um ein Symptom eines problematischen Sozialverhaltens, welches in verschiedenen Ursachen begründet ist und sich auch auf den schulischen Bereich auswirkt. Meist wissen Eltern nichts davon, wenn ihre Kinder den Unterricht schwänzen.
Hinter Schulschwänzen kann anfänglich durchaus auch Abenteuerlust stecken oder das Bedürfnis, sich in Mutproben zu beweisen. Auch sehr begabte Schüler vor, die sich unterfordert fühlen und langweilen, neigen zu gelegentlichem Schwänzen.
Schulvermeidung führt oft zu Lerndefiziten und schlechten Zeugnisnoten. Die Folgen können ein geringerer Schulabschluss und spätere gesellschaftliche Nachteile sein. Zudem ist die Schule ein wichtiger Ort der Sozialisation. Häufiges Fernbleiben kann deshalb auch große Einbußen in der Entwicklung von Sozialkompetenz und einer gesunden Persönlichkeit mit sich bringen.
Unsere Behandlung ist immer ganz individuell und beinhaltet mehrere Bausteine. Dabei ist die enge Zusammenarbeit mit Schule und Jugendhilfe sehr wichtig. Neben Lerntherapien bei Leistungsdefiziten setzen wir auf Verhaltens- und Familientherapie sowie eine umfassende Beratung von Eltern und Schule.
Die Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (KJPP) am Josefinum in Augsburg hilft jungen Menschen und deren Familien bei psychischen Problemen.
Wir unterstützen Kinder und Jugendliche mit Schulproblemen jeder Art. Bei Schulangst, Schulvermeidung oder Leistungsversagen sind wir für sie da.
Telefon:
Autistischen Kinder und jungen Menschen mit Entwicklungsstörungen bieten wir umfassende Diagnostik und multimodale Therapien.
Psychische Probleme haben oft körperliche Auswirkungen. Wir untersuchen diese Zusammenhänge genau und bieten individuelle Therapien.
Seelische und körperliche Prozesse stehen in enger Verbindung. Wir behandeln seelische Probleme, die sich körperlich bemerkbar machen.