Die KJF Klinik Josefinum, die zur Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e. V. (KJF Augsburg) gehört, setzt bei der Behandlung von Myomen seit Oktober auf die hochmoderne Sonata-Behandlung. Diese, im Fachjargon als transzervikale Radiofrequenzablation bekannte, Methode wird in Bayern bisher nur in vier Kliniken eingesetzt. „Da diese Form der Behandlung im süddeutschen Raum nicht weit verbreitet ist, füllen wir damit eine Lücke, um betroffene Frauen entsprechend gut versorgen zu können. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt, die Hochleistungsmedizin unserer Klinik auszubauen“, erklärt Privatdozent (PD) Dr. Dr. Philip Hepp, Chefarzt der Frauenklinik an der KJF Klinik Josefinum.
Rund 60 Prozent der Frauen von Myomen betroffen
Myome sind gutartige Wucherungen (Tumore) in der oder um die Gebärmutter. Nicht alle Myome sind behandlungsbedürftig, doch sie können sehr starke Regelblutungen und Schmerzen verursachen sowie zu Problemen während der Schwangerschaft führen, oder eine Schwangerschaft sogar verhindern. Studien zufolge finden sich bei rund 60 Prozent aller Frauen Myome. „Eine Behandlung ist aber nur notwendig, wenn es zu Problemen und Beschwerden kommt, die auch das alltägliche Leben beeinflussen. So können sehr starke Blutungsstörungen einen Eisenmangel auslösen, der sogar zu Herz-Kreislauf-Problemen führen kann. Deshalb ist es wichtig, Myome die Probleme machen zu behandeln“, sagt PD Dr. Dr. Philip Hepp.
Schonende Methode durch Einsatz von Ultraschall
Während in Deutschland jährlich immer noch mehr als 60.000 Gebärmutterentfernungen wegen Myomen durchgeführt werden, setzt die hochmoderne Sonata-Behandlung auf eine schnittfreie Verödung der Tumore und Gebärmuttererhalt: Dabei wird mit Hilfe einer extrem feinen Ultraschallsonde das Myom mit feinen Nadeln gespickt, die das Gewebe innerhalb kürzester Zeit auf 105 Grad Celsius erhitzen. Dies führt zur gezielten Verödung des Tumorgewebes, das anschließend vom Körper selbst abgebaut wird. Der Vorteil: Durch den Ultraschall werden die Tumore lokalisiert, detailliert dargestellt und können exakt behandelt werden. Laut dem Chefarzt ist dieses Verfahren viel schonender und risikoärmer: „Seit fast sieben Jahren wird die Sonata-Behandlung weltweit eingesetzt und es sind bisher keine schweren Komplikationen bekannt. Dadurch, dass es zu keinem Blutverlust kommt und nicht geschnitten wird, sind die Patientinnen bereits nach wenigen Tagen wieder fit – während der Köper nach dem Herausschneiden der Myome oder einer Gebärmutterentfernung eine viel längere Regenerationszeit benötigt.“
in weiterer großer Vorteil: Sonata kann auch bei Frauen angewandt werden, die ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben. „Wir sehen, dass der Leidensdruck bei den Betroffenen hoch und die Nachfrage nach dieser Behandlungsmethode groß ist. Unsere Patientinnen kommen aus ganz Bayern, um von diesem hervorragenden Verfahren zu profitieren“, erklärt der Chefarzt.