Der politische Wunsch im Gesundheitswesen war es in den vergangenen Jahren, mehr Wettbewerb zuzulassen. Dies hat dazu geführt, dass wirtschaftliche Erwägungen verstärkt die Oberhand gewonnen haben. Damit schreiben nun mittlerweile ca. 40 Prozent der knapp 2.000 Krankenhäuser in Deutschland rote Zahlen, darunter auch die Klinik Josefinum. Erst jetzt wird von der Politik her begonnen, dieser Fehlentwicklung im Gesundheitssystem entgegenzusteuern. Der Qualitätswettbewerb soll wieder in den Fokus rücken. So ist vom Gesetzgeber geplant, diejenigen Krankenhäuser finanziell zu belohnen, die nachweislich höhere Behandlungserfolge erzielen – eine Chance auch für die Kliniken der Katholischen Jugendfürsorge (KJF), zu der auch das Josefinum mit seinen Standorten in Augsburg, Kempten (Allgäu) und Nördlingen gehört.
„Dazu sollen zum einen die umfangreichen und andauernden großen Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen der Klinik Josefinum beitragen“, erklärt KJF-Direktor Markus Mayer. Voraussichtlich bis zum Jahr 2020 soll das „neue Josefinum“ als Fachklinik für Frauen, Kinder und Jugendliche komplett fertiggestellt werden. Bereits abgeschlossen ist der Umzug der Frühförderung in ein eigenes Gebäude, außerdem investiert die KJF derzeit in die Modernisierung der Frauenklinik mit der Geburtshilfe. Anfang nächsten Jahres sollen die Kinder in modernen neuen Kreißsälen das Licht der Welt erblicken können. Zuletzt kamen 2014 über 3.000 Mädchen und Jungen im Josefinum auf die Welt. Daneben ist es aber notwendig, den Betrieb und die laufende Organisation der Klinik zukunftsorientiert auszurichten. Deshalb haben sich Vorstand und Aufsichtsrat der Katholischen Jugendfürsorge dazu entschlossen, in einem ersten Schritt die Führungsstruktur zu reorganisieren und den aktuellen Bedürfnissen anzupassen.
Daher wird die Position eines Klinikmanagers neu geschaffen, der mit Unterstützung der kaufmännischen und pflegerischen Leitung die Fachklinik Josefinum leiten wird. Der Klinikmanager übernimmt nicht nur die Ärztliche Leitung, sondern trägt zugleich die Gesamtverantwortung für die drei Spezialkliniken. Die Katholische Jugendfürsorge ist derzeit dabei, eine solche geeignete Führungspersönlichkeit für diese Position zu gewinnen.
Übergangsweise wird diese Funktion des künftigen Klinikmanagers ab 1. April 2015 durch Dr. Bernhard Hoch, Medizinischer Direktor der KJF und damit auch zuständig für drei Rehakliniken für Kinder und Jugendliche im Allgäu und Oberland, übernommen. Neben der Ärztlichen Leitung in Personalunion mit dem Klinikmanager sollen im Leitungsteam die Kaufmännische Leitung durch Bernd Lechner sowie die Pflegedirektorin Dr. Sabine Berninger die Verantwortung für das Haus tragen sowie dem Klinikmanager in seinen Entscheidungen beratend zur Seite stehen. „Dass Qualität wieder in den Fokus der Gesundheitspolitik rückt, sehen wir als Chance für alle Kliniken der Katholischen Jugendfürsorge“, erklärt Dr. Hoch.
Zugleich wird die Fachklinik Josefinum ab April mit einem neuen Erscheinungsbild und Kommunikationsinstrumenten nach innen und außen neu auftreten. „Dieses soll die Werte, Expertise und Nähe zu den uns anvertrauten Menschen vermitteln“, erklärt Dr. Bernhard Hoch. Die Klinik Josefinum soll künftig verstärkt als die Klinik für Frauen, Kinder und Jugendliche in Schwaben gelten: „Medizin bedeutet für uns Menschlichkeit. Wir sind Helfer.“ Dies alles kommt im neuen Logo zum Ausdruck: Josefinum – willkommen im Leben.