Die andauernde Begrenzung sozialer Kontakte isoliert Familien. In vielen Fällen brechen damit wichtige Unterstützungssysteme für Kinder und Eltern weg. „Diese Veränderung kann mitunter dazu führen, dass der Alltag in einem ganz anderen, teilweise bedrohlichen Licht wahrgenommen wird“, sagt Prof. Dr. Michele Noterdaeme, Chefärztin der Josefinum KJF Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie.
Kinder und Jugendliche vermissen seit mehreren Wochen strukturgebende Angebote wie Schule oder Sport und damit auch Kontakte zu Bezugspersonen wie Freunden, Großeltern, Erzieherinnen und Erziehern, Lehrerinnen und Lehrern. Mögliche Folgen dieser Isolation sind Verunsicherung, eine allgemeine Belastung sowie die Zunahme verschiedener therapiebedürftiger Probleme.
Notfallambulanz rund um die Uhr
Die Notfallambulanz für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Josefinum ist 24 Stunden am Tag, an sieben Tagen pro Woche erreichbar. Krisentermine, Eiltermine sowie alle dringenden Behandlungen und die Medikamentenversorgung laufen während der Osterferien uneingeschränkt weiter. Die Institutsambulanz und die Tageskliniken, die in den Osterferien wegen Betriebsurlaub geschlossen wurden, nehmen am Montag, 20. April 2020, ihren Betrieb wieder in vollem Umfang auf.
Darüber hinaus wird die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie demnächst an allen drei Standorten telemedizinische Sprechstunden anbieten, um Familien mit weiten Anfahrtswegen in dieser unsicheren Zeit ein zusätzliches psychotherapeutisches Angebot zu bieten.
Alle Angebote sind offen
Auch und gerade in diesen sehr ungewöhnlichen Zeiten steht die Klinik mit sämtlichen Angeboten zur Verfügung. „Unsere jungen Patienten und ihre Familien können darauf vertrauen, dass wir strenge Schutzmaßnahmen vorhalten, die eine sichere Behandlung an alle drei Standorten ermöglichen“, betont Prof. Noterdaeme. Dazu gehören etwa eine Befragung und eine Kurzuntersuchung aller Patientinnen und Patienten sowie Angehörigen, die die Klinik betreten. Auf diese Weise können Verdachtsfälle schnell identifiziert und getestet werden.
Falls bei Kindern oder Jugendlichen ein Verdacht auf eine Infektion besteht und gleichzeitig eine stationäre kinderpsychiatrische Behandlung notwendig ist, werden die Patientin oder der Patient bis zur Klärung des Verdachts auf einer speziellen Station aufgenommen. Bestätigt sich der Verdacht, wird die psychiatrische Behandlung auf dieser Station durch geschultes und qualifiziertes Personal durchgeführt bis der Infekt auskuriert ist.
Maximaler Schutz auf Station
Die stationäre Versorgung von psychisch kranken Kindern und Jugendlichen im Josefinum läuft seit Beginn der Corona-Krise uneingeschränkt weiter. Jeder Patient, der neu aufgenommen wird, durchläuft das dreistufige Aufnahmeverfahren. Für Patienten der geschützten Intensivstation wurden in den jeweiligen Bereichen alle notwendigen Schutzmaßnahmen getroffen. „Wir sorgen für maximalen Patientenschutz bei uneingeschränkten Behandlungsangeboten“, sagt Prof. Noterdaeme.
Haben Sie Fragen zu den Themen Patientensicherheit oder Veränderungen im Therapiebedarf während der Corona-Krise?
Prof. Dr. Michele Noterdaeme, Chefärztin der Josefinum KJF Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie, beantwortet Ihre Fragen.
Kontakt: Tel. 0821 2412-461, E-Mail: noterdaeme.michele@josefinum.de
Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e.V. (KJF)
Die KJF Augsburg ist einer der größten Anbieter für Gesundheits-, Sozial- und Bildungsdienstleistungen in Bayern. Seit 1911 bietet das Sozialunternehmen vor allem Kindern, Jugendlichen und Familien mit rund 80 Einrichtungen und Diensten Lösungen für die verschiedensten individuellen Bedürfnisse an: in der Kinder- und Jugendhilfe mit Kindertagesstätten, Stationären Wohnformen oder Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung; in Berufsbildungs- und Jugendhilfezentren, durch Angebote für Beruf und Arbeit sowie Integrationsunternehmen und -dienste; in der Medizin mit mehreren Kliniken; in verschiedenen Schulen. Darüber hinaus bildet die KJF Augsburg kontinuierlich annähernd 500 Fachkräfte für soziale und medizinische Berufe aus.
Als christlicher Verband katholischer Prägung ist für die KJF und ihre rund 5.800 Mitarbeiter jeder Mensch wertvoll, unabhängig von Herkunft, Status, Religion oder Kulturkreis. Vorstandsvorsitzender ist Markus Mayer, Vorsitzender des Aufsichtsrates Domkapitular Armin Zürn.
Weitere Informationen zur KJF finden Sie unter www.kjf-augsburg.de. Aktuelle Videos gibt es im YouTube-Kanal auf www.youtube.com/kjfaugsburg.