Besonderes Versorgungskonzept für Früh- und Neugeborene

Das neue Perinatalzentrum Augsburg der KJF Klinik Josefinum verfügt über eine der modernsten Neonatologischen Intensivstationen in Deutschland mit einem besonders familienfreundlichen Konzept.
Auch schwer kranke Neugeborene und extrem kleine Frühgeborene sind auf der neuen Neonatologischen Intensivstation in der KJF Klinik Josefinum in besten Händen. Foto: KJF Augsburg / Anna-Lena Kuhn
15. November 2023

Als Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level 1) ist die KJF Klinik Josefinum, die zur Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e. V. (KJF Augsburg) gehört, eine der größten und erfahrensten Kliniken für Pränatal-, Früh- und Neugeborenenmedizin. Nach den umfassenden Modernisierungs- und Neubauarbeiten der letzten Jahre hat das Josefinum inzwischen auch den ersten Trakt einer der modernsten Neonatologischen Intensivstationen (NICU) in Deutschland fertiggestellt. „Dank der derzeit neuesten am Markt verfügbaren Technik, innovativer Prozesse und eines durchgängigen Hygienekonzeptes können wir extrem kleine Frühgeborene sowie schwer kranke Neugeborene umfassend und auf dem aktuellsten Stand der Medizin behandeln“, erklärt Privatdozent Dr. Thomas Völkl, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Ärztlicher Direktor der KJF Klinik Josefinum.

Besonders familienfreundliches Konzept

Die KJF Klinik Josefinum legt neben der hohen medizinischen Qualität stets großen Wert auf eine familienfreundliche und geborgene Atmosphäre. Dies verdeutlicht auch das besondere Versorgungskonzept der neuen Neonatologischen Intensivstation, das von „neo(t)räume“, einer Initiative des Bundesverbandes „Das frühgeborene Kind e. V.“, inspiriert wurde. Die hell und freundlich gestalteten Intensivzimmer wurden so konzipiert, dass die Eltern ganz nah bei ihren schwer kranken Kindern bleiben und sogar im selben Raum übernachten können. „Von der Eingangstüre kommend bietet jedes Behandlungszimmer direkt neben dem pflegerischen und medizinischen Überwachungs- und Versorgungsbereich zur großzügigen Fensterfront hin einen kleinen Eltern-Wohnbereich, der mit einem Schrank sowie wahlweise mit einem Bett oder bequemen Sessel ausgestattet ist“, so Privatdozent Dr. Thomas Völkl. Dieses räumliche Konzept verbessert nicht nur die emotionale Bindung zwischen Eltern und Kind, sondern hat auch nachweislich positive Effekte auf die Gesundheit: „Da die Mütter nach der Geburt bei ihrem Kind bleiben können, reduzieren wir das Trennungstrauma“, erklärt der Chefarzt. „Und auch die Säuglinge entwickeln durch die enge körperliche Nähe – einschließlich des sogenannten ‚Känguruhing‘, also dem direkten Hautkontakt zwischen Mutter und Kind – weniger schwere Infektionen während der Intensivzeit.“ Zusätzlich wird im Zuge der weiteren Modernisierungs- und Neubauarbeiten im Paralleltrakt ein eigener, über 60 Quadratmeter großer Wohn- und Aufenthaltsbereich mit Sofas, Tischen, einer Küchenzeile sowie einer Dachterrasse entstehen, um den Eltern während der oft mehrmonatigen Intensivzeit ihrer Kinder eine möglichst geborgene und wohnliche Atmosphäre zu bieten.

Behandlung hochkomplexer Krankheitsbilder

Rund 15 bis 20 Prozent der im Josefinum geborenen Kinder werden intensivmedizinisch versorgt. Gründe hierfür sind insbesondere extreme Frühgeburtlichkeit unter der 32. Schwangerschaftswoche, angeborene Krankheiten wie zum Beispiel Fehlbildungen des Darms, der Speiseröhre oder des Herzens sowie Komplikationen während der Geburt. Haben sich die Säuglinge stabilisiert, werden sie meist in die Intermediate-Care-Station verlegt, von der aus in der Regel die Entlassung erfolgt. „Auch die bestehende Intermediate-Care-Station am Josefinum wird im Rahmen der finalen Umbauarbeiten in den kommenden Jahren komplett neugestaltet“, erklärt Privatdozent Dr. Thomas Völkl. „Dann sind die Wege noch kürzer.“